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Die Salar de Uyuni: I – Die Wüste aus Salz

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Nach einer Nachtbusfahrt von La Paz aus kamen Patrik, Karen und ich früh morgens in Uyuni an. Mit unseren Rucksäcken machten wir uns auf die Suche nach ein paar Tourenanbietern, mit denen wir auf eine Entdeckungsreise durch die Salzseen gehen wollten. Wir kamen uns vor wie im Haifischbecken. Überall quatschten uns Vermittler an, die uns erzählten, dass genau ihre Tour am besten ist… Nach einiger Zeit des Suchen fanden wir endlich das Officina einer Agencia die uns im Vorfeld empfohlen wurde. So buchten wir die Tour und saßen 1 Stunde später mit 3 anderen Deutschen und unserem Guide im 4×4.
08117Die erste Station der Tour war der „Cementerio de trenes“ – ein alter Zugfriedhof. Dort ließ sich die glohreiche Eisenbahngeschichte Boliviens bestaunen. Schrott.
Nach einer kleinen Fotopause ging es wieder in den Jeep zum nächsten Fotostopp: Wir setzten unsere Füße auf den größten Salzsee der Erde. Hier verbrachten wir den restlichen Tag, rumfahrend und Fotos machend. Durch die Perspektivlosigkeit in besonders diesem Teil Boliviens ließen sich lustige Aufnahmen erziehlen.

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Nach einem kleinen Stopp bei einer Kaktusinsel endete der erste Tag in einem Hostel aus Salz. Wenn einem das Essen also zu lasch war, musste man nur einmal auf den Boden greifen :D…

Reunión

Nachdem wir uns über 7 Monate nicht mehr richtig gesehen haben, kam mich Mitte März mein kleines Brüderchen Patrik in La Paz besuchen. Von meiner Arbeit bekam ich 2 Wochen frei, um Zeit zu haben, den Bolivienguide zu spielen.
Die ersten Tage verbrachten wir in La Paz: Stadtwanderungen auf denen wir von allen Straßenständen das Essen probierten, der riesige Markt in El Alto, Quad fahren, VIP-Kino, Besuch in einer Uni-Vorlesung (bei der Patrik zwei mal das Glück hatte und ausgelost wurde um eine Frage zur Strömungslehre zu beantworten 😀 ), Seilbahn fahren, Valle de la luna, in den Zoo und natürlich eine kleine Houseparty 😛

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Dann brachen wir auf, um ein bisschen mehr von Bolivien zu sehen: die Salar de Uyuni, Cochabamba, den Nationalpark Torotoro, den Takesi-Trek und el camino de la muerte!!!
Bald mehr 😉

 

Raus ins Campo !

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Am Dienstag kam ich mal wieder aufs Land raus. Mit zwei Campesinos fuhr ich 1,5 Stunden aus La Paz hinaus ins Campo. Dort sollten ein paar Insektenlichtfallen in einem Quinuafeld aufgebaut werden, um ein bisschen Forschung zu betreiben. Um gegen Schädlinge anzukommen, benutzen die Campesinos große Mengen an Insektiziden. Dabei wissen sie oft nichts über die Giftigkeit dieser Stoffe. Die Lichtfallen funktionieren sehr einfach. Eine solarbetriebene Lampe strahlt nach unten eine Wasserschale an. Diese reflektiert das Licht, und lockt Insekten an, die dann ins Wasser fliegen. So kann in der Antrag-07885Theorie auf Insektizide verzichtet, und der Quinua als „biologisch, dynamisch, organisch“ verkauft werden, was zu besseren Preisen führt. So installierten wir 3 verschiedene Lampen auf dem Quinuafeld. Der dortige Campesino hat nun in der Woche die Ehre, morgens die Schadinsekten im Bottich zu zählen, die Lampen mit Hilfe der Solarpanels zu laden und nachts die Lichter einzuschalten.
Bei der Installation konnte ich natürlich die traumhafte Landschaft um mich rum bewundern. Während der Regenzeit, also in den frühen Sommermonaten, ist das sonst ziemlich karge Hochland eine grüne Oase. Und während man auf der einen Seite in grüne Täler schaut, ragt auf der anderen Seite die Gebirgskette der Anden, die Cordillera Real, in die Höhe. Ein Traum.

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Oruro Allaaaf!

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Karnevalszeit. Auch in Bolivien eine große Sache. Und was Köln für Deutschlands Karnevalszene ist, ist Oruro für Bolivien. Natürlich mit einigen Unterschieden.
Um diese kennen zu lernen, machte ich mich am Freitag mit Hans auf nach Oruro. Als der Bus, privat organisiert vom Bruder eines Freundes eines Freundes, nach ziemlicher Verspätung (selbst die Bolivianer haben sich schon ein bisschen aufgeregt, dass will was heißen :D) endlich losfuhr, ging die Feierei auch schon los. Die 6 Stunden in der fahrenden Diskothek gingen gut vorbei, in Oruro angekommen kamen wir im Haus von Karens Eltern unter. Dort kam es dann auch zum Wiedersehen mit David und Stefan, die schon etwas früher aus Santa Cruz eingetroffen sind.

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Am nächsten Tag begann der Karnevalsumzug um 8 Uhr morgens. Als wir um 10 mit unseren bolivianischen Freunden an der Tribüne ankamen, fanden wir nur noch mit Müh und Not Platz. Bis spät in Nacht und neuen Tag hinein blieben wir, mit der Musik feiernd, den Tänzern zujubelnd und das „ein oder andere trinkend“. Am Sonntag wurde das Ganze dann noch einmal wiederholt. Nur dass, da am Sonntag erlaubt, noch ein bisschen mehr getrunken wurde und die Stimmung überragend war. Trotz Regens und lecken Dachfolien.
Nun ein bisschen zu den Unterschieden:
Antrag-07703-An der Straße des Umzuges entlang stehen Tribünen, für die man Eintritt zahlen muss. Je nach Lage sind diese entsprechend teuer. Und mit teuer mein ich teuer. Wir zahlten für die zwei Tage gut 100 Euro…
-Es gibt keine großen geschmückten Wagen wie man sie aus Deutschland kennt. Es wechseln sich immer Musikbands und Tanzgruppen ab. Diese kommen aus ganz Bolivien und zeigen verschiedene Tänze und Kostüme.
-Die Zuschauer sind nicht verkleidet. Außer mit Regenponchos.
-Es werden keine Bonbons geworfen. Ab und zu mal ein Kokablatttütchen oder ein winziges Stofflama.
-Der Karnevalsumzug wird an 2 Tagen abgehalten, jeweils startend um 8 Uhr morgens. Die letzte Gruppe darf um 4 Uhr morgens des nächsten Tags laufen (bevor es dann 4 Stunden später wieder losgeht…)Antrag-07710
-Es kommt zu einer ziemlichen Hochrüstung der Besucher mit Schaum aus Dosen oder auch „künstlicher Schnee“ genannt. Damit wird sich dann gegenseitig bekämpft. Einmal legten David, Stefan und ich es darauf an, und standen zu dritt auf dem Plaza Central gut 20 Bolivianern entgegen. Durch eine gute Taktik und jeweils 2 Schaumspraydosen überlebten wir aber knapp! 😀
-Man grüßt auch mal nen Professor der mit auf dem Umzug tanzt.

Um noch ein paar bessere Vorstellungen zu bekommen noch ein paar Bilder / Videos!

 

 

Für ein paar Videos :

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Ein kleines Reiseresümee

40 Tage reiste ich durch den Süden Südamerikas. Bepackt mit meinem 35l Rucksack, den ich mir oft einen Tacken größer wünschte. Neben Chile entdeckte ich mit Argentinien und Uruguay zwei neue Länder und in Ihnen viele nette Leute und Abenteuer. In meinem Reisepass befinden sich 10 neue Stempel, auf meinem Computer viele neue Fotos, in meinen Kontaktlisten neue Freunde, in meinem Zimmer neue Mitbringel und in meinem Kopf viele neue Eindrücke und Erlebnisse. Travel is the only thing you buy, that makes you richer. Irgendwo gelesen und – irgendwie wahr.
Wie immer ging die Zeit viel zu schnell vorbei. Anfangs noch ein bisschen gestressed, passend zu Weihnachten im Nationalpark Feuerland zu sein, eine Woche später dann zu Neujahr in Buenos Aires, wurde es 2015 entspannter. So konnte ich auch mal 4 Tage krank in Uruguay im Bett bleiben, über 10 Tage Buenos Aires entdecken oder nen Nichtstuhtag einlegen. Aufgrund der Argentinischen Währungskrise sind die Preise im Land seit Jahren ziemlich stark am steigen, es geht um Inflationsraten von 35%. Hier ein interessanter Bericht aus der Sueddeutschen zum Thema. In Argentinien begann ich auch daher mit Couchsurfing und war erstaunt wie gut ich damit rumkam. Mit meinem Host Gaston in Buenos Aires freundete ich mich so gut an, dass ich letztendlich deutlich länger blieb als geplant. Auch bei den weiteren Stationen war ich immer von der Gastfreundschaft und Unternehmenslust der Host’s angetan. Durch Couchsurfing bekam ich die Gelegenheit, die Städte, Kulturen und Menschen ganz anders kennen zu lernen. Ich hatte eine wunderbare Zeit und freue mich, dass es noch so viel mehr von Südamerika zu entdecken gibt. Zum Ende meiner Reise war ich dann aber auch wieder froh, in Bolivien zu sein. Home sweet home!

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