La Paz – ABC

Nachdem ich damals ein ABC zu Peru gemacht habe, hier das gleiche mal auf La Paz bezogen 🙂

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Plaza Avaroa:
In La Paz gibt es nicht wirklich viele grüne Ecken, Parks oder Entspannungsmöglichkeiten. Durch die limitierte Fläche auf Grund der Topografie werden eher neue Hochhäuser gebaut, als unrentable Grünflächen anzulegen… Umso glücklicher bin ich, dass ich zumindest den Plaza Avaroa direkt vor meiner Haustür habe, ein Platz mit ein paar Bäumen und Rasenflächen in dem man gut mal entspannen und die Sonne genießen kann.

Briefe:
Leider schaffen es die wenigsten Briefe/Päckchen zum Empfänger. Zumindest, wenn sie außerhalb von Bolivien abgeschickt werden. Immerhin 2 Postkarten und ein Brief haben den Weg geschafft. Auf das Weihnachtspäckchen meines Bruders und viele Briefe wartete ich bis zum letzten Tag vergebens…

Universidad Católica de Bolivia (UCB)DSC06922
Die UCB war für ein Semester meine Uni! Zurückblickend: das waren noch Zeiten! Sportpsychologievorlesungen, Lernen über Boliviens Kultur/Geografie und Umweltchemie bei einer Professorin die in Deutschland studierte. Super Vorlesungen dank super Kommilitonen. Und viel Freizeit. Seeeehr viel Freizeit! Hier ein bisschen mehr.

Deutsch:
La Paz ist wirklich deutsch-freundlich. Kein anderes Land ist so aktiv in La Paz wie Deutschland. Das Goethe-Institut, die Friedrich-Ebert Stiftung, die Deutsche Botschaft, Deutsche Schule, Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit…Alle sind mit Aktivitäten und Veranstaltungen präsent: Seminare zu Erneuerbaren Energien, Fotoausstellungen zum Gletscherschmelzen in Bolivien, Stipendientag, Oktoberfest…
Auch ist unter den Jugendlichen und Studenten das Interesse an der deutschen Sprache und Deutschland groß. Und natürlich auch an Deutschen :D.

El Alto:
Die Zwillingsstadt von La Paz ist El Alto auf dem Hochplateau auf 4000m Höhe. Früher eher die Armenstadt und „Vorort“ von La Paz, hat sich El Alto in den letzten Jahren unheimlich geändert und ist nun eine der am schnellsten wachsenden Städte der Welt. In den letzten 20 Jahren hat sich die Bevölkerung auf über 800.000 Einwohner verdoppelt und ist damit größer als La Paz selber. Der internationale Flughafen ist der höchstgelegene der Welt, bei Busfahrten braucht man oft 1,5 Stunden um durch El Alto zu kommen…Jeden Sonntag gibt es einen riesigen Markt, auf dem man alles bekommt. Und alles heißt in dem Fall wirklich alles!

Fußball:
Fußball ist in Bolivien der Nationalsport, auch wenn das Nationalteam bisher noch nicht sooo viel gerissen hat. Im letzten Monat war gerade der „Copa America“ also Lateinamerikas Fußballeuropameisterschaft ;D. Im ersten Spiel gelang Bolivien ein Unentschieden gegen Mexiko, danach galt das Team hier als Titelfavorit(zumindest in Bolivien) ;). Die Bevölkerung von La Paz teilt sich in Fans der beiden städtischen Clubs ein: Bolivar und The Strongest (oder auch Tigres). Wenn man also gefragt wird für welches Team man ist, hat man eine 50% Erfolgschance auf Sympatiepunkte. Bei einer Begegnung der beiden Teams haben David und ich uns gesagt, das Trikot der Verlierermannschaft zu kaufen. Seitdem sind wir kleine Fans der Tiger 😉
Auch ich spielte hier ein paar Mal die Woche mit verschiedenen Freundesgruppen. Auf 3600m Höhe immer ein besonderer Spaß 🙂

Gran Poder:
Einmal pro Jahr gibt es ein Fest zu Ehren DSC09121des Senior del Gran Poder. Bei diesem Fest gibt es den ganzen Tag lang Umzüge von verschiedenen Gruppen, die traditionelle Tänze aufführen. Etwa wie das Karneval in Oruro nur ein bisschen kleiner. Trotzdem ein wunderbar farbenfrohes und musikalisches Erlebnis, das bei den Einheimischen natürlich mit viel Bier genossen wird.

Hängende Puppen:
In vielen Stadtteilen außerhalb des Centrums gibt es menschengroße Stoffpuppen – am Hals aufgehangen an Laternenmasten. Die Message: Hier herrscht Selbstjustiz! Diebe oder Schlimmere könnten also genau so enden.

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Illimani:
Der Illimani ist der heilige Berg in La Paz. Er ist mit 6.439m der zweithöchste Berg Boliviens. Von meinem Fenster habe ich den perfekten Blick auf die schneebedeckten Gipfel, eines Tages werde ich dort oben draufstehen und den perfekten Blick auf La Paz haben 🙂

Jajajajajajaja:
Oder auch Jejejejejejejee! Kein Chat mit Bolivianern (gilt wahrscheinlich auch für ganz Südamerika) geht ohne. Was in Deutsch wahrscheinlich mit hahahahaha oder hehee oder :D:D:D zu übersetzen ist.

Mirador Killi Killi:
Mein namenseigener Aussichtspunkt in La Paz, mit perfektem Ausblick über die Stadt. Da ich hier meistens mit doppel L geschrieben werde umso passender. Selbst meine Chefin schreibt mich nach über 4 Monaten und zahlreichen Verbesserungen meinerseits noch als Killian :D…

Llajua:
Eine scharfe Sauce, auf die jeder in La Paz abfährt. Sie wird aus Locoto (Chille-Art), Tomate und speziellen Kräutern gemacht. Die Sauce gibt es überall. Natürlich beim traditionellen Essen aber auch bei Burger King, Sandwichläden, Imbissen… Beim Chinesen ist selbst die Sojasauce mit Llajua gemixt…Mitlerweile auch bei mir in der Herstellung 😀

Muela del Diablo:DSC09444
Eine der Touriaktivitäten ist eine Wanderung zum Muela del Diablo (Backenzahn des Teufels), von wo man einen super Ausblick auf La Paz hat. Der Legende nach kämpften Engel gegen Teufel, als einer der Erzengel nem Teufel nen Zahn ausschlug. Auf diesem kraxelt man nun herum.

Nene Malo:
Nachdem ich in meinem ersten Peru-Trip bei Patrik zu einem kleinen Nene Malo Fan geworden bin, hatte ich Anfangs Oktober letzten Jahres die Gelegenheit, Nene Malo live in La Paz zu sehen. Kurz vor den Präsidentschaftswahlen trat er nach einer Wahlkampfveranstaltung der Opposition auf. Die Sache ließ ich mir natürlich nicht entgehen 😀

Orientierung:
In La Paz kann man sich eigentlich nicht verlaufen. Egal wo man ist nimmt man einfach die Straßen, die nach unten führen. So findet man immer zur einzigen Hauptstraße die durch ganz La Paz geht.

PachaMama:
Die Pachamama (Mutter Erde / Mutter Leben) wird in Bolivien, sowie in vielen anderen 20141018-DSC06418indigenen Völkern des südamerikanischen Kontinents als Göttin verehrt. Sie schenkt und schützt das Leben. Als Gegenleistung bringt man Opfer an sie: Es wird ein bisschen vom Getränk auf den Boden gekippt, in Minen dem Tio de la Mina Kokablätter, Münzen oder Zigaretten beigelegt oder bei Hausbauten ein besoffener, unzurechnungsfähiger Mensch (so lauten zumindest die Gerüchte) ins Fundament versenkt. Alternativ wird vor Baubeginn ein Lamafötus an die Pachamama geopfert, damit den Bauarbeitern nichts passiert…

Q:
Gibt kein Q!
Rum:
Dank der „Nähe“ (politisch und geografisch) zu Kuba kostet der Rum hier nur halb so viel wie in Deutschland, auch der gute Havanna Club. Daher auf Partys immer zu finden.

Seilbahn:
Das Prestigeobjekt in La Paz ist das DSC09781höchstgelegene Seilbahnnetzwerk der Welt. In meiner Zeit in Bolivien fertig gestellt verbinden nun 3 Linien verschiedene Stadtteile in La Paz. Zwei dieser Linien gehen hoch nach El Alto. Die 15-Minüte Fahrt kostet grob 30 Cents.
In den nächsten Jahren sollen noch viele neue Verbindungen dazu kommen. Link Tipp!

Transporte Público
Bolivien hat vor, den öffentlichen Nahverkehr zu modernisieren. Daher gibt es seit Neuerem den Puma Katari, einen Stadtbus wie man ihn aus Deutschland kennt. Ich kann eigentlich nicht viel zu dem Bus erzählen weil ich in meinen 12 Monaten hier noch nie diesen Bus genommen hab. Warum auch? Während die Bolivianer den Bus ziemlich gerne haben, bin ich froh mit den Minis, die mich jeden Tag durch La Paz fahren. Wer braucht schon einen überfüllten Bus, für den man an speziellen Haltestellen Schlange stehen muss und der nur an diesen hält, wenn man sich an jeder Stelle der Straße ein Mini heranwinken kann und bei dem man einfach wieder aussteigt, wenn man an der richtigen Stelle ist?!?!

Umgebung:
Für Bolivienexpeditionen ist La Paz der optimale Ausgangspunkt. Zu jeder Stadt gibt es irgendwie Bus oder Flugverbindungen außerdem gibt es eine Menge Aktivitäten in IMG-20150721-WA001Boliviens Umgebung. In der Nähe ist der Titicacasee, die peruanische und chilenische Grenze ist sind in „wenigen“ Stunden zu erreichen. Es gibt die Deathroad von den Bergen bis in den Dschungel runter, sowie viele alte Präinkawege (Choro, Takesi, …), die man in einigen Tagen vom Hoch- ins Tiefland abwandern kann. Es gibt Berge wie den Huayna Potosí oder den Chacaltaya zum Besteigen und alte Ruinenstädte zu besichtigen… Mit anderen Worten, genug zu tun um ein paar Wochenenden rumzukriegen.

 

Vertrauen in eine höhere Macht:
Auch dieser Punkt gilt wahrscheinlich für ganz Südamerika. Wer hier unterwegs ist braucht unbedingt und absolut Vertrauen, das da irgendwo eine höhere Macht sitzt, die einen beschützt. Und dann passiert einem auch nichts. Hat bei mir zumindest geklappt 😀

Cholita-Wrestling:
Wer sich langweilt, kann eben mit der DSC06909Teleférico nach El Alto hochfahren und sich dort das spektakuläre und atemberaubende Cholita-Wrestling angucken… niiiiiicht… -> Wer sich langweilt, kann eben mit der Teleférico nach El Alto hochfahren und sich dort das Cholita-Wrestling angucken. Das sich dabei 2 Cholitas, also indigene Frauen „kloppen“ macht das ganze nur ein bisschen spannender 😀

X:
Immer unfindbar dieses X…

Yaaaaaaaaaaaaaaaaa:
Eine typische Sache für die Jugendlichen in La Paz. Ein besonders lustiges Phänomen: Immer wenn ein Witz gemacht wird, Ironie gebracht wird, was dämliches erzählt wird, …, wird hier ein Yaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa! angehängt. Und alle versammelten stimmen in dieses Yaaaaaaaaaaaaaaaaaa mit ein. Und zwar so zeitlich perfekt, dass selbst der Maulbronner Kammerchor neidisch werden könnte.

Zebras(treifen):
Zebrastreifen zählen hier gaaaaar nichts. Daher gibt es Zebras, die auf die Zebrastreifen aufmerksam machen. Trotzdem zählen die Zebrastreifen gar nichts.

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