Schlagwort-Archive: Bolivia

Oruro Allaaaf!

Antrag-07656
Karnevalszeit. Auch in Bolivien eine große Sache. Und was Köln für Deutschlands Karnevalszene ist, ist Oruro für Bolivien. Natürlich mit einigen Unterschieden.
Um diese kennen zu lernen, machte ich mich am Freitag mit Hans auf nach Oruro. Als der Bus, privat organisiert vom Bruder eines Freundes eines Freundes, nach ziemlicher Verspätung (selbst die Bolivianer haben sich schon ein bisschen aufgeregt, dass will was heißen :D) endlich losfuhr, ging die Feierei auch schon los. Die 6 Stunden in der fahrenden Diskothek gingen gut vorbei, in Oruro angekommen kamen wir im Haus von Karens Eltern unter. Dort kam es dann auch zum Wiedersehen mit David und Stefan, die schon etwas früher aus Santa Cruz eingetroffen sind.

Antrag-07721
Am nächsten Tag begann der Karnevalsumzug um 8 Uhr morgens. Als wir um 10 mit unseren bolivianischen Freunden an der Tribüne ankamen, fanden wir nur noch mit Müh und Not Platz. Bis spät in Nacht und neuen Tag hinein blieben wir, mit der Musik feiernd, den Tänzern zujubelnd und das „ein oder andere trinkend“. Am Sonntag wurde das Ganze dann noch einmal wiederholt. Nur dass, da am Sonntag erlaubt, noch ein bisschen mehr getrunken wurde und die Stimmung überragend war. Trotz Regens und lecken Dachfolien.
Nun ein bisschen zu den Unterschieden:
Antrag-07703-An der Straße des Umzuges entlang stehen Tribünen, für die man Eintritt zahlen muss. Je nach Lage sind diese entsprechend teuer. Und mit teuer mein ich teuer. Wir zahlten für die zwei Tage gut 100 Euro…
-Es gibt keine großen geschmückten Wagen wie man sie aus Deutschland kennt. Es wechseln sich immer Musikbands und Tanzgruppen ab. Diese kommen aus ganz Bolivien und zeigen verschiedene Tänze und Kostüme.
-Die Zuschauer sind nicht verkleidet. Außer mit Regenponchos.
-Es werden keine Bonbons geworfen. Ab und zu mal ein Kokablatttütchen oder ein winziges Stofflama.
-Der Karnevalsumzug wird an 2 Tagen abgehalten, jeweils startend um 8 Uhr morgens. Die letzte Gruppe darf um 4 Uhr morgens des nächsten Tags laufen (bevor es dann 4 Stunden später wieder losgeht…)Antrag-07710
-Es kommt zu einer ziemlichen Hochrüstung der Besucher mit Schaum aus Dosen oder auch „künstlicher Schnee“ genannt. Damit wird sich dann gegenseitig bekämpft. Einmal legten David, Stefan und ich es darauf an, und standen zu dritt auf dem Plaza Central gut 20 Bolivianern entgegen. Durch eine gute Taktik und jeweils 2 Schaumspraydosen überlebten wir aber knapp! 😀
-Man grüßt auch mal nen Professor der mit auf dem Umzug tanzt.

Um noch ein paar bessere Vorstellungen zu bekommen noch ein paar Bilder / Videos!

 

 

Für ein paar Videos :

Oruro Allaaaf! weiterlesen

Auf der Straße des Todes

Nachdem Hans, David und ich die Strecke von La Paz runter in den Dschungel schon per Auto und Wanderung auf verschiedenen Strecken gesehen haben, folgte nun eine Neue:
Die „Camino de la Muerte“ per Fahrrad! Die Straße von La Paz aus runter in den Dschungel wurde früher viel genutzt um beispielsweise Früchte aus der Selva in die Stadt zu transportieren. Da die Straße (Schotter-Feldweg-Piste würde es besser treffen) nur einspurig ist, aber in beide DSCF7225Richtungen genutzt wurde, kam es häufig zu Unfällen. Diese waren wegen dem bis zu 500m Abhang zu einer Seite häufig ziemlich tödlich. Daher der Name „Death-Road“.
Heute gibt es eine neue, sicherere Straße, weswegen die alte ein „Abenteuerspielplatz“ für Touristen geworden ist.
Mit einem Tourenanbieter machten wir uns mit einem Bulli auf den Weg zum Cumbre. Dort wurden wir mit Schützern, Helm, Handschuhen und natürlich einem Fahrrad ausgerüstet. Die drei Stunden Abfahrt mit dem guten Mountainbike gingen natürlich viel zu schnell vorbei! In einem Adrenalin- und Geschwindigkeitsrausch düsten wir die Schotterpiste runter, entlang am Abhang. Ein Fahrfehler hätte ziemlich übel enden können. Ein Franzose unserer Gruppe hatte Glück im Unglück. Nach einer zu starken Bremsung mit der Vorderradbremsung mit nur einer Hand am Lenker segelte er plötzlich in der Luft. Während er sich noch soeben auf der Straße halten konnte, erkundete sein Fahrrad den Abhang. In einer Fahrrad-Rettungsaktion 20141115-DSC06756musste sich daraufhin einer unserer Guides abseilen, um das Rad zu bergen. Am Ende kamen wir alle am Ende der Straße an. Während sich unsere Gruppe zurück nach La Paz machte, besuchten wir Deutsche noch das Dschungelstädchen Coroico. Obwohl wir nur eine Nacht blieben, erlebten wir, besonders auf dem Marktplatz, so einiges. Ein Kokablattschamane sagte uns unsere Zukunft vorraus und lag bei meinem baldigen Tod zum Glück nicht ganz richtig. Das „ganz kurz hinlegen“ um fit für die Disco zu sein hat dann im Anschluss nicht so den erwünschten Erfolg gehabt. Aus den Betten kamen wir erst wieder am nächsten Morgen als wir auch wieder unsere Rückfahrt antraten. Natürlich auf der guten Straße. Und in einem  Collectivo! Insgesamt eine ziemlich adrenalinige Fahrradtour 🙂

Choro Choro!

Wanderzeit. Berge. Mal wieder. Aber nicht nur!

Letztes Wochenende stand eine kleine Wanderung an, der Choro Trail. Freitagsmorgens starteten wir, beladen mit Zelten, Schlafsaecken und viel (zu viel) Brot und Essen. Ein Collectivo brachte uns von La Paz auf den Cumbre. Nach einen DSC06441Aufstieg auf 4900 Hoehenmetern waren wir erstmal platt, die ersten Schritte (in dem Fall ueber 1 Stunde lang Schritte den Berg hoch) sind halt immer die schwersten. Oben angekommen umgaben uns die Wolken und liessen keine weite Sicht zu. Nach einer kleinen Pause dann der Abstieg auf dem alten Inkaweg. Hinab, hinab, hinab, durch Wolken, neben Alpakaherden durch eine sehr karge Vegetation. Doch mit der Zeit wurde es immer gruener, waermer, aber nicht wolkenloser. Nach vielen Stunden Wanderung fanden wir einen schoenen Ort am Wegesrand und beschlossen, dort schon unser Camp aufzuschlagen. Nach dem Essen, Marshmallows ueber dem Lagerfeuer (bis der Regen kam) und Gruselgeschichten im Zelt schliefen wir (mehr oder weniger gut) und schauten uns am naechsten Morgen den Sonnenuntergang an.
Der naechste Tag war hart. Erst mussten wir das Stueck aufholen, was uns am Vortag noch fehlte, dann fehlte immer noch eine Menge. 8 Stunden wanderten wir an diesem Tag, Berge hoch, Berge runter, ueber Haengebruecken und durch mitlerweile schon gruenen Dschungel.  Dementsprechen schnell waren wir dann auch im „Bett„, nachdem wir das Zelt auf einem kleinen Fussballplatz einer Familie errichteten. Die Nacht war dann aber auch (mehr oder weniger) besser, total k.O. wie wir waren.
DSC06594Der dritte Tag der Wanderung ging weiter bergauf und ab, wobei mehr ab als auf. So erreichten wir am fruehen Nachmittag das Ende der Wanderung in Chairo, auf ca 1500 Hoehenmetern. Dort goennten wir uns ein schoenes Bad im Fluss, bevor wir ein Mini nach Coroico schnappten, von wo uns ein Kleinbus zurueck nach La Paz brachte.
Eine wirklich ueberragende Wanderung, durch die verschiedensten Klimazonen innerhalb kuerzester Zeit. Was blieb waren schmerzende Beine (wechselnd wegen Mueckenstichen und Muskelschmerzen) und zu viel Brot. Aber das ist dann auch mitlerweile alles vergangen.

DSC06600

Und plötzlich war ich da…

Die letzten Wochen in Deutschland verflogen unglaublich schnell. Nach der letzten Klausur verblieben sechs Tage mit Feierei, Finale, Auszug aus dem Wohnheim, und vielen Abschieden.
Die Reise nach La Paz war natürlich anstrengend: Als ich von Frankfurt über Madrid und Lima nach 25 Stunden am Flughafen in El Alto ankam, war ich erstmal platt. Auch die Höhenluft war merkbar, wenn auch nicht allzu stark wie erwartet.
Am Flughafen wartete schon ein Taxifahrer, der mich bis zu meiner Wohnung in La Paz brachte. Dort die Überraschung: Ich wohne wieder ganz oben im 17. Stock! Die recht große Wohnung teile ich mir mit 2 netten Bolivianern und einer Katze. Ich bin gespannt, wie sich das WG-Leben so entwickelt.
Nach 2 Tagen in La Paz kann ich schon ein kleines Fazit ziehen:
-Es ist kalt. Zumindest, wenn man aus Deutschland sommerliche Temperaturen gewöhnt ist.
-Es ist billig. Da macht das Essen natürlich umso mehr Spaß J
-Es lässt sich gut feiern gehen. Wenn man die richtigen Orte oder Leute kennt.

Mehr in Kürze !