Aus Bolivien zurückkommend, verbrachte ich 2 Wochen „akklimatisierend“ in Deutschland. Ich besuchte Verwandte und Freunde und genoss den Sommer im heimischen Garten :).
Dann musste ich jedoch wieder etwas unternehmen. Nach all der Abenteuerzeit in Südamerika wäre es zu langweilig gewesen, meine Semesterferien unbereist zu lassen. Ohne viel Planung machte ich mich auf dem Luftweg nach Skopje, Mazedoniens Hauptstadt. Seit meinem Freiwilligenjahr in Frankreich (dort war auch ein mazedonischer Freiwilliger) reizte mich dieses doch ziemlich unbekannte Land, besonders wegen seiner Flagge.
In Skopje verbrachte ich ein paar Tage im Unity Hostel und schaute mir die Stadt an. Besonders auffällig: Monumente, Statuen und Fahnen. Überall. Wie in vielen anderen Städten gab es auch hier eine alte Festungsanlage in der Mitte der Stadt, eine westlich geprägte „Neustadt“ und eine muslimisch geprägte Altstadt und viele nette Backpacker aus aller Welt. Nach einigen Tagen, Museen, Basaren, leckeren Essen, Wanderungen außerhalb von Skopje und interessanten Bekanntschaften plante ich Ohrid als nächsten Aufenthalt.
Insgesamt fühlte ich mich in Mazedonien oft an Bolivien erinnert: Umringt von anderen Ländern und kein Meer. Einem riesigen Inlandsee (aus der selben Zeit wie der Titikakasee stammend) der zu Mazedonien und Albanien gehört, ziemlich preiswert zum reisen, essen, übernachten…
Ohrid selbst ist eine wunderschöne Stadt am Rande des Ohridsees. Ein glasklarer See, mit perfekter Badetemperatur! Wären bloß nicht all die Touristen. Leider hatten anscheinend gerade sämtliche Balkanländer Ferien, wegen der guten Preise zieht es daher viele Urlauber aus allen umliegenden Ländern nach Mazedonien, speziell Ohrid. Zum Glück konnte man dem Trubel ein bisschen entkommen, wenn man früh genug aufstand oder die richtigen Strände kannte! Nach ein paar Strandtagen, Klösterbesichtigungen und wie immer vielen Bekanntschaften mit anderen Reisenden fuhr ich weiter nach Bitola. Diese Stadt war super entspannt und untouristisch mit einem super Nachtleben. Auch hier verblieb ich ein paar Tage, die wegen leckerer Coctails, Wanderungen im Nationalpark und der schönen Stadt schnell rumgingen.
Meine nächste Station war Krushevo, einer geschichtlich sehr wertvollen Stadt. Nach einer Nacht gings weiter nach Prilep. Nach langer Suche nach einer Unterkunft musste ich in einem Hotel schlafen. 20 Euro waren für eine Nacht über das Doppelte, was ich sonst immer bezahlte.
Von Prilep machte ich mich dann langsam auf den Rückweg, jedoch ohne viel Plan wie :D. Ich hatte ja nichts geplant. Letztendlich fuhr ich zurück nach Ohrid, von dort nach Struga, von dort in Albaniens Hauptstadt Tirana. Dort traf ich mich mit einer alten WG-Mitbewohnerin und lernte auch Tirana ein bisschen kennen. Von Albanien nahm ich eine Fähre, die mich nach einem Tag auf dem Wasser von Durres nach Ancona in Italien brachte. Hier schnappte ich mir einen Zug nach Bologna. Nach ein bisschen Stadttour schnappte ich mir einen Flieger, der mich nach ca. 3 Wochen wieder gut nach Hamburg brachte.
Dies war eine ziemliche Kurzfassung des Erlebten. Insgesamt hat mich Mazedonien ziemlich beeindruckt. Es ist ein sehr stolzes, altes und neues Land. Die Einwohner sind Ausländern gegenüber ziemlich aufgeschlossen, nett und hilfreich. Besonders, wenn man zumindest ein paar Brocken Mazedonisch rausbrachte. Verständigungsprobleme hatte ich nie. Die Bevölkerung ist ziemlich sprachenreich.
Zum Reisen ist Mazedonien auch perfekt. Es gibt traumhafte Landschaften und eine sehr leckere Küche mit grieschichem und türkischem Einfluss, viele kulturellen und geschichtliche Orte, guten Busverbindungen zwischen den Städten und vielen Hostels. Für mich sicherlich nicht die letzte Reise hierher 🙂