Ende November hatte ich die Möglichkeit, für eine Woche nach Santiago de Chile zu fliegen. Warum nur eine Woche? Es war kein Urlaub und lag auch noch mitten in meinem Semester: Die GIZ hatte mich für eine Woche angeheuert, um ein Training zum Thema Solare Bewässerung mit zu leiten.
So flog ich an einem Freitag von Frankfurt aus und hatte sogar eine Zwischenlandung in São Paulo, meine ersten Fußschritte in Brasilien :). Ein paar Flugstunden später kam ich dann am Samstag in Santiago an und machte mich auf den Weg zu einer peruanischen Familie, die ich vor ein paar Jahren in Peru getroffen haben. Da sie jetzt praktischerweise in Santiago wohnen, konnte ich noch zwei Tage bei ihnen verbringen. So erkundeten wir bei sommerlichen 30 °C ein bisschen die Stadt, kochten peruanisches Essen und schauten uns Santiago von oben an. Am Sonntag joggten wir ein bisschen durch die Stadt und auf einen Aussichtsberg hinauf. Das Beste: jeden Sonntag werden in Santiago für ein paar Stunden ganze Straßenzüge gesperrt, damit Jogger, Radfahrer, Inlineskater etc. sich mal so richtig austoben können. An den Strecken gibt es dann Verpflegungsstellen, wo man sich mit Wasser und Bananen stärken kann – alles umsonst und organisiert von den verschiedenen Ministerien.
Am Montag traf ich dann die anderen drei deutschen Trainer, mit denen ich das Training durchführte und zusammen planten wir den Ablauf der kommenden 4 Tage: eine Exkursion zu ein paar installierten Pumpsystemen und drei Tage interaktives Training. Am Dienstag ging es dann los, mit 30 Teilnehmern aus den verschiedenen lateinamerikanischen Ländern: Chile, Peru, Bolivien, Ecuador, Uruguay, Costa Rica und Kolumbien. Bei dieser Gruppenkomposition aus Latinos war die Dynamik natürlich richtig gut, nur an der Pünktlichkeit haderte es hier und dort mal ;). Die Teilnehmer arbeiteten alle im Wasserbereich in verschiedenen Institutionen und hatten ein riesiges Interesse an der solaren Bewässerung, die in Chile auch schon weit verbreitet ist. So lauschten sie spannend unseren Vorträgen zu den verschiedensten Bereichen dieser Technologie, tauschten sich untereinander aus, arbeiteten mit unseren Berechnungstools und waren am Ende überrascht, dass es auch noch thematische Spiele gab. So eine interaktive Schulung war für die meisten wahrscheinlich Neuland 🙂
Für uns Trainer bedeutete die Vorbereitungen und Durchführung 4 volle Tage, in denen wir nichts von der Stadt mitbekamen, außer dem Hotel und dem Tagungsort. Doch am Ende hatte es sich richtig gelohnt: alle Teilnehmer waren sehr zufrieden, haben viel gelernt, und sich untereinander perfekt vernetzt. Nach einer letzten Nacht in Chile ging es dann am nächsten Tag wieder zum Flughafen. Sonntag landete ich abends in Frankfurt, zurück in Stuttgart stapfte ich dann durch den Schnee nach Hause. Am Montag ging es dann zur Vorlesung.
Danke, nach demEssen gucken! Ist meine Mail an Ullas richtige Adresse gegangen?
Viele Grüße,Opa.
Werner Gotzmann
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